Sharpes Beute by Bernard Cornwell

Sharpes Beute by Bernard Cornwell

Autor:Bernard Cornwell
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Roman
ISBN: 9783838706542
Herausgeber: Lübbe Digital
veröffentlicht: 2011-02-12T23:00:00+00:00


Ein Sergeant packte Sharpe am Ellbogen und schob ihn zu einer wachsenden Schar Männer, die sich am Stadtgraben sammelte. Sharpe ließ sich schieben. Ein Offizier stand auf einer niedrigen Erhebung und hielt eine flammende Rede vor etwa dreihundert Männern, die meisten davon verwirrte Milizsoldaten, obwohl es einen Kern von Matrosen gab, die mit schweren Musketen für den Seedienst bewaffnet waren. Sharpe verstand kein Wort, aber aus dem Tonfall und den Gesten des Offiziers reimte er sich zusammen, dass die Briten einen Platz im Südwesten bedrohten und dieses provisorische Halb-Bataillon die Invasoren zurückschlagen sollte.

Beifallsgejohle belohnte die Worte des Offiziers, und dann strömte die ganze Gruppe und Sharpe mittendrin über den Damm. Sharpe bemühte sich nicht, die Gruppe zu verlassen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich der britischen Armee wieder anzuschließen, und jeder Schritt brachte ihn näher zu ihr.

Der Offizier führte sie über einen Graben, an einem Friedhof, einer Kirche und einem Hospital vorbei und dann durch Straßen in einem Viertel neuer Häuser. Das Geräusch des Musketenfeuers wurde lauter. Geschütze hämmerten im Norden, Pulverrauch verhüllte den Himmel. Der Offizier blieb vor einer hohen Backsteinmauer stehen und wartete, bis sich sein bunt zusammengewürfelter Haufen um ihn geschart hatte. Dann hielt er wieder eine Ansprache, und was auch immer er sagte, musste die Männer aufgeregt haben, denn sie stießen eine grollende Zustimmung aus. Ein Mann wandte sich Sharpe zu und stellte ihm eine Frage.

»Amerikaner«, sagte Sharpe.

»Du bist ein Amerikaner?«

»Ja. Matrose.«

»Dann bist du willkommen, nehme ich an. Du hast verstanden, was der Captain gesagt hat?«

»Nein.«

»Die Engländer sind im Park.« Der Mann nickte zu der Mauer hin. »Aber es sind nicht viele, und wir werden sie verjagen. Wir stellen hier eine neue Batterie auf. Hast du vielleicht schon zuvor gekämpft?«

»Ja«, sagte Sharpe.

»Dann bleibe ich bei dir.« Der Mann grinste. »Ich bin Jens.«

»Richard«, stellte Sharpe sich vor. Er nahm eine der Pistolen aus seinem Hosenbund und gab vor, sie zu überprüfen. Die Waffe war ungeladen, und er hatte nicht vor, sie zu laden. »Was wirst du machen«, fragte er Jens, einen blonden jungen Mann mit freundlichem Gesicht, Stupsnase und lebhaft blickenden Augen.

Jens schwenkte seine alte Muskete. Das Schloss war rostig, das Holz des Schafts gesplittert. »Ich töte Engländer.«

»Und wenn du sie nicht tötest?«, fragte Sharpe.

»Ich bin ein - wie heißt das? Ich mache Schiffe.«

»Ein Schiffszimmermann?«

»Ja«, stimmte Jens zu. »Wir arbeiten an einem neuen Linienschiff, doch wir haben die Werft verlassen, und es ist noch nicht fertig. Wir machen dies hier zuerst.«

Der Hauptmann spähte durch das Tor und forderte die Männer mit einer Geste auf, ihm zu folgen. Sie drängten durch das Tor, und Sharpe fand sich in einem großen, parkähnlichen Garten wieder. Kieswege führten zu einem Wäldchen und einem eleganten weißen Sommerhaus, eine Mischung von Giebeln, Veranden und Spitztürmen, das auf einem kleinen Hügel stand. Der Park schien eine vornehmere Version der Vauxhall Gardens in London zu sein.

Eine Kompanie regulärer dänischer Soldaten befand sich beim Sommerhaus, aber es war kein Musketenfeuer in der Nähe zu hören und es gab kein Anzeichen auf britische Soldaten. Der



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